Maibaum 2021
Abschied vom Maibaum
Die Dorfgemeinschaft heuer um Tradition ärmer
Als ich den Bericht vom Maibaumaufstellen 2019 las, fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt: Rege Betriebsamkeit schon morgens bei den Vorbereitungen sowie Freude und Gemeinschaftsgefühl beim Aufstellen. Danach ein Gruppenfoto der Helfer und anschließend zusammen mit der „Restbevölkerung“ des Dorfes ein gemütliches, feuchtfröhliches Beisammensein vor dem Vereinshaisl.
Nostalgie pur - vorerst vorbei. Es ist ruhig geworden im Dorf. Na ja, es gibt WhatsApp-Gruppen, die sind allerdings nur ein dürftiger Ersatz für die Dorfgemeinschaft.
Im Ort wurde alle Jahre ein Maibaum aufgestellt, der letzte 2019. Diese Aktion war neben dem Fischerfest Ausdruck für den guten Zusammenhalt im Dorf. Seit 30 Jahren blicken die Maibäume auf den Dorfplatz herab, stets hocherhobenen Hauptes über Haidenkofen und das Labertal.
2020 wäre der Baum turnusmäßig umgelegt und spiralförmig weiß-blau gestrichen worden, doch dies fiel coronabedingt aus. Auch heuer wird das Aufstellen im gewohnten Rahmen mit Sicherheit nicht stattfinden, so viel ist schon absehbar.
Aus Sicherheitsgründen haben sich die Haidenkofener Feuerwehrler entschlossen, den Baum umzulegen, steht er doch direkt neben dem Spielplatz. „Auch wenn wir dann heuer keinen Maibaum haben, so hat die Sicherheit immer oberste Priorität!“, stellte 2. Feuerwehrkommandant Heiko Helmbrecht fest.
Gestern startete die Aktion kurz und schmerzlos. Christian Bergmüller legte den Baum mit dem Bagger um und Heiko Helmbrecht schnitt ihn in transportable Meterstücke, sehr zur Freude von Georg Wild. Dieser hatte den Baum vor zwei Jahren gespendet und erhält ihn jetzt als Heizmaterial wieder zurück.
Ja und wann gibt’s wieder einen neuen Maibaum? Wie heißt es so schön: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ bzw. „Vorfreude ist die schönste Freude.“
Und mit Sicherheit hat uns Corona gelehrt, die Dorfgemeinschaft wieder mehr zu schätzen, denn eins steht fest, wir brauchen einander.
Beitrag vom 17.04.2021
