Maibaum 2024



Alle Jahre wieder

 

Ein alter Brauch wird gepflegt

 

Das jährliche Aufstellen von Maibäumen ist in vielen Teilen Deutschlands eine bekannte Tradition. Sie symbolisiert den Beginn des Frühlings und wird normalerweise mit Festen und Zusammenkünften gefeiert, so auch in Haidenkofen. Hier ist es schon Ehrensache bei dem alljährlichen Maibaumaufstellen mitzuhelfen.

 

Der demografische Wandel ist allerdings auch in unserem Dorf  nicht aufzuhalten. Die Einwohnerzahl nimmt ständig ab und das Verhältnis der älteren Bevölkerung zur jüngeren hat sich verändert. Umso erfreulicher ist es, dass dieser verbliebene „Rest“ unseres Ortes Traditionen aufrechterhält und damit das Dorfleben bereichert. 

 

Die Einladung erfolgte über den Dorf-Chat auf Whatsapp, ansonsten war alles so, wie es schon immer war. Um 8 Uhr war Treffpunkt vorm Vereinshaisl, um gemeinsam den Baum aus dem Wald zu holen. Mindestens 25 Meter sollte er schon sein, nicht dass die Nachbarorte einen höheren haben. Doch zu groß darf er auch nicht sein, weil er sonst, wie schon mal passiert, nicht ins Eisengestell reinpasst. Und so wurde der schon Tage zuvor ins Visier genommene Baum aus einem 13 Kilometer entfernten Waldgrundstück trotz kleiner Bulldogpanne sicher nach Haidenkofen befördert. Anschließend wurde fleißig geschäpst, die Tafeln wurden angebracht, der Baum mit Girlanden geschmückt und ganz zum Schluss der Wetterhahn aufgesetzt - jeder weiß, was er zu tun hat. Weil genügend Helfer vor Ort waren, konnte auch noch das Vordach vor dem Vereinsheim aufgestellt werden, dass bis zum Herbst vor Regen und Sonne schützt. Aufgrund der Routine, die die Männer mittlerweile haben, waren bis Mittag die ganzen Vorarbeiten erledigt, und die Helfer konnten sich in eine verdiente längere Ruhepause begeben.  

 

Um 18 Uhr war es dann soweit: Der Himmel war dem Anlass entsprechend weiß-blau, die Burschen hatten ihre Lederhose aus dem Schrank geholt und begannen vor den Augen der erwartungsvollen Zuschauer ihr geschäftiges Treiben. Mangels ausreichend männlicher Ortsbewohner wird der Baum nicht mehr mit Musekelkraft aufgestellt, sondern mit Hilfe eines Baggers.

 

Wie wertvoll es ist, „schweres Gerät“ zu nutzen, zeigt das Beispiel aus Unterfranken, wo gestern ein Baum zur Seite kippte und vier Personen verletzte. Diese Gefahr besteht in unserem Dorf nicht, da der Baum vor dem Hochheben bereits mit dem unteren Ende in der Verankerung befestigt wird, so dass ein seitliches Wegrutschen nicht möglich ist. Die beiden Feuerwehrkommandanten Lück Michael und Heiko Helmbrecht, die den Baum heuer gespendet haben, achten darauf, dass sich kein Zuschauer im unmittelbaren Gefahrenbereich befindet, und der Baum sicher nach oben befördert wird. Und wie jedes Jahr, war man sich einig, den schönsten Baum weit und breit zu haben.  

 

Mit einer zünftigen Brotzeit in geselliger Runde, bei herrlichem Maiwetter, ging dieser ereignisreiche Tag in Haidenkofen zu Ende.



(eg)

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