Adventsfenster 2012

Nikolaus beim Adventsfenster

 

Mit Liedern und Geschichten auf den Advent eingestimmt

 

In vielen Gebieten und Orten in Bayern werden die Wochen vor Weihnachten ganz unterschiedlich gestaltet. Spätestens Anfang Dezember, wenn die Finsternis schon nachmittags um fünf Uhr hereinbricht und dicke Schneeflocken die Landschaft winterlich verpacken, dann beginnt eine zauberhafte und besinnliche Zeit. 

 

Schon seit einigen Jahrzehnten laden die Haidenkofener Frauen am Ende des Jahres, in der so genannten  "staden Zeit" die Dorfbevölkerung zu verschiedenen weihnachtlichen Veranstaltung ein. Waren es früher Weihnachtsfeiern für die ältere Bevölkerung oder der Nikolausbesuch für die Kinder im Vereinshaisl, so gibt es jetzt seit vier Jahren den schönen Brauch der  Adventsfenster. Wer eine stimmungsvolle und ruhige Hinführung zur Adventszeit sucht, der ist bei den Adventsfenstern in Haidenkofen genau richtig.

 

Am Donnerstag, dem Namenstag des heiligen Nikolaus, war es wieder soweit und eine Laternenprozession bewegte sich langsam durch das stille Dorf zum Hof der Familie Seebauer, die das erste Adventsfenster übernommen hatte. Margit Seebauer hatte mit ansprechender Dekoration eine vorweihnachtliche Stimmung gezaubert und den Hofraum und das Wohnhaus liebevoll mit Lichtern und Kerzen geschmückt. Schon von Weitem sahen die Besucher das hell erleuchtete Adventsfenster und die mit vielen Feuerstellen bestückte Einfahrt. Leichter Schneefall hatte am Nachmittag die Landschaft überzuckert und sorgte so für eine romantische Stimmung.

 

Das liebevoll dekorierte und mit einem Nikolaus bestückte Fenster lockte die Gäste an. Johannes Seebauer, der Junior des Hauses, begrüßte die Besucher und erläuterte kurz den weiteren Ablauf des Abends.

 

Mit einem mundartlichen Gedicht von Lisa Stögbauer mit dem Titel "Nikolo bei uns dahoam" eröffnete  die Hausherrin den besinnlichen Teil. Karin Schötz las die Geschichte vor vom Stern, der aus einem Brief fiel und Licht ins Leben der Empfängerin brachte.

Christina Seebauer hatte die Lacher auf ihrer Seite als sie die Geschichte über den Besuch des Nikolaus in einer Familie vorlas. Dabei wäre eines der Kinder beinahe vom Nikolaus mitgenommen worden, weil der Heilige Mann nur Schandtaten in seinem Buch vorfand. Erst durch das Eingreifen der Mutter, die auch Gutes über ihr Kind berichtete, konnte das Schlimmste verhindert werden. Zwischen den vorgetragenen Texten wurden gemeinsame Advents- und Nikolauslieder gesungen, die von Helmut Seebauer auf der Quetschen begleitet wurden.

 

Der Höhepunkt des Abends war jedoch der überraschende Besuch des Nikolaus'.  Wie sich später herausstellte, war dieser der 2. Bürgermeister Robert Spindler, der mit  einem Gedicht über das Golddorf zur Belustigung der Anwesenden beitrug und kleine Schleckereien und eine Weihnachtsgeschichte verteilte.

 

Auch bei diesem Adventsfenster hat die Hausherrin viele köstliche selbst gemachte Leckereien aufgetischt die zusammen mit den heißen und kalten Getränken für einen heiteren Abend in fröhlicher Runde und unterhaltsamen Gesprächen sorgten. Davon machten viele dann auch Gebrauch, denn die Gelegenheit zum Ratsch mit den Dorfbewohnern ist in dieser Zeit sehr gering.

 

Der Hausherr legte immer wieder Holzscheite in die Feuerkörbe und freute sich über die gute Stimmung der Gäste bei den kalten Temperaturen.

 

Beitrag vom 09.12.2012 - weitere Fotos siehe unter Bilder

 

1. Adventsfenster 2012

   

 

 

1. Adventsfenster 2012	1. Adventsfenster 2012
1. Adventsfenster 2012

 

2. Adventsfenster

 

 

Das letzte Weihnachtsfenster wurde am dritten Adventssonntag in Haidenkofen geöffnet. Mit Kerzen, Lichtern und Laternen zog man gemeinsam zur Familie Gerl, die dieses Mal die Dorfbevölkerung eingeladen hatte. Wie bei allen bisherigen Begegnungen hatten sich die Gastgeber viel Mühe mit dem beleuchteten und weihnachtlich geschmückten Fenster gemacht. Mit winterlichem und weihnachtlichem Ambiente wurden auch das Wohnhaus und das Umfeld stimmungsvoll in Szene gesetzt.  Sogar der Christbaum hatte bereits eine Woche vor seinem offiziellen Termin seinen ersten Einsatz.

 

Hermann Gerl war es vorbehalten, die zahlreich erschienenen Dorbewohner recht herzlich willkommen zu heißen. Mit dem Gedicht von Rolf Krenzer "Wann fängt Weihnachten an?", eröffnete er den besinnlichen Teil. Im Mittelpunkt des halbstündigen Programms standen Textbeiträge mit Gedanken zum Advent und gemeinsam gesungene Weihnachtslieder, begleitet vom Hausherrn auf dem Klavier.

 

Die Geschichte "Das magische Konto" vorgetragen von Eva Gerl regte zum Nachdenken an. Hier wird hinterfragt, wie man seine Lebenszeit sinnvoll nutzt.

 

Ein tiefgründiges Mundartgedicht mit dem Titel " Es war a wundersame Nacht", vorgelesen von Michaela Gerl, wies auf das Kind in der Krippe hin, das so armselig im Stall liegt. Hier wurde den Zuhörern vor Augen gehalten, dass dies nicht nur vor 2000 Jahren geschehen sei, sondern dass es noch immer hungernde und traurige Kinder auf der Welt gebe, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

 

Viel zum Schmunzeln gab es bei der Geschichte über einen alten Weihnachtsständer, die Alexander Gerl vortrug. Er erzählte, was so alles passieren kann, wenn ein Christbaum außer Kontrolle gerät und damit der weihnachtlichen Stimmung in der Familie ein jähes Ende bereitet. Auch Oliver Gerl  erheiterte die Zuhörer mit der weihnachtlichen Jugenderinnerung des Berliner Autors Horst Evers "Weihnachten durch Kinderaugen sehen". Diese nicht ganz ernst zu nehmende Satire erzählt unter anderem von einem Adventskalenderoverall und dem überraschenden Tod eines Kaufhausnikolaus'.

 

Mit Stollen, Plätzchen, herzhaftem Gebäck sowie Glühwein und Tee war reichlich für das leibliche Wohl gesorgt, und so ließen es sich die Haidenkofener bei angeregten Gesprächen für den Rest des Abends gut gehen.

 

  

2. Adventsfenster Dez/2012

 

 

2. Adventsfenster	2. Adventsfenster
2. Adventsfenster	2. Adventsfenster

 

 

Beitrag vom 19.12.2012 - weitere Fotos siehe unter Bilder