Hartlaber renaturiert



Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen

 

Kurz vor Haidenkofen teilt sich die Große Laber in zwei Arme, die sich bei Schönach wieder vereinigen. Der südlichere Flusslauf, die sog. Hartlaber wurde in den 60er-Jahren begradigt und das Flussbett dabei mit Flussbausteinen befestigt. Diese Sünden der Vergangenheit, die die Artenvielfalt in vielen Flüssen Bayerns stark beeinträchtigten, wurden in den letzten Jahren auch an der Laber in mehrerer Abschnitten wieder rückgängig gemacht. Seit September 2010 setzte das Wasserwirtschaftsamt Regensburg auch in der Gemarkung Haidenkofen die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRR) um, wonach bis 2015 alle Fließgewässer in Bayern wieder naturnah zu gestalten sind. Dazu zählt auch, dass Begradigungen oder Stauwerke den Lebensraum von Wasserlebewesen so wenig wie möglich beeinträchtigen sollen.

 

Nach dem Erwerb eines breiten Uferstreifen entlang der Hartlaber durch der Freistaat, wurde nun versucht, das ursprüngliche nicht begradigte Flussbett wiederherzustellen, um die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Überschwemmungsgefahr zu reduzieren, sowie ursprüngliche Tier- und Pflanzenarten wieder anzusiedeln. Dazu wurden mehrere Buhnen mit Flussbausteinen in den Flusslauf eingebaut, um zusätzliche Ruhezonen zu schaffen. Gelungen bei dieser Renaturierung sind auch die Veränderungen des Ufers. Dieses wurde auf der nördlichen (linken) Seite zum Großteil abgeflacht, so dass ein Anstieg des Wasserpegels problemlos erfolgen kann, ohne dass angrenzende Felder überflutet werden. Durch diese wichtigen Flachwasserbereiche werden die Fließstrukturen vielfältiger und Bereiche mit stehendem Wasser entstehen. Außerdem wird der für das Ökosystem der Gewässer wichtige Bereich der Wasserwechselzonen vergrößert. In Folge davon können die Bewohner, die gleichermaßen auf Flachwasserbereiche im Gewässer und gewässernahe Uferbereiche angewiesen sind, einfacher zwischen diesen Bereichen wechseln. Jetzt kann die Hartlaber wieder durch die Haidenkofener Auen mäandern und sich ihr Bett selbst suchen.

 

Der Fischereiverein Haidenkofen ist voll des Lobes über die gelungene Renaturierung, denn auf diese Weise wurde zusätzlicher Lebensraum geschaffen und zwar nicht nur für Wanderfischarten wie Nase und Barbe, sondern auch für viele Insekten und Kleinlebewesen.

 

Auch wenn die Ufer der Laber momentan noch sehr nach Baustelle aussehen, wird nach Meinung des Wasserwirtschaftsamtes die positive Auswirkung auf das Gesamtökosystem Gewässer schon nach kurzer Zeit sichtbar sein.

 

 

Beitrag vom 16.11.2010

 

Hartlaber 11-2010 

 

Hartlaber 11-2010

 

Hartlaber 11-2010




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