Der Gegenbesuch

Fahrt nach Niederbayern

 

Hainkofa beim Sonnwendfeier in Hoankofa

 

 

Am Samstagabend fuhren ca. 30 gutgelaunte Haidenkofener nach Haidenkofen in Niederbayern. Die Niederbayern waren schon zweimal bei Veranstaltungen im oberpfälzischen Haidenkofen. Zur Sonnwendfeier am 15.06. besuchte man nun erstmals die  Namensvettern.

 

Im Dorfzentrum des 140 Seelendorfes begrüßte Bürgermeister Ottmar Hirschbichler des zur Gemeinde Wallersdorf gehörenden Ortes die Gäste und freute sich, dass aus der spontanen Begegnung im Dezember 2011 nun eine kleine Freundschaft entstanden ist.

 

Damals fädelte Wenzel Neumann bei der Frauenbundfahrt dieses Treffen ein. Da Haidenkofen auf der Strecke der Ausflugsroute lag und einige Oberpfälzer Haidenkofener im Bus saßen, nahm Wenzel Kontakt mit dem Bürgermeister auf. Dieser hielt den Bus an und lud zusammen mit Ortsbäuerin Diana Wittmann die verdutzten Reiseteilnehmer zu einem Gläschen Sekt ins Feuerwehrhaus ein.

 

Der Bürgermeister stellte in seiner Begrüßungsrede am Samstag Parallelen zwischen den beiden Dörfern her und überreichte den Gästen zur Erinnerung einen Bierkrug der Gemeinde Wallersdorf. Danach wurden die Haidenkofener zu einer Dorfbesichtigung eingeladen. Franz Köppl erzählte viel Wissenswertes und Interessantes über seinen Ort. Stolz berichtete er, dass Haidenkofen sogar ein eigenes Gemeindewappen aufzuweisen habe. Ein gut erhaltenes Feldkreuz wurde ebenso hergezeigt, wie die schön restaurierten Häuser und  gepflegten Bauerngärten.

 

Das Gäubodendorf war selbst eine eigene Hofmark und die Bewohner lebten früher überwiegend von der Landwirtschaft. Heute gibt es im Ort nur noch zwei Voll- und acht Nebenerwerbsbetriebe. Im großen Saal der Gastwirtschaft Preller konnten alte Bilder besichtigt werden, unter anderem von den zwei noch aktiven Dorfvereinen, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Radfahrerverein "Edelweiß". Letzterer wurde bereits 1920 gegründet und ist weit über die Grenzen des Landkreises bekannt.

 

Eine Gedenktafel in der Ortsmitte erinnert an die furchtbare Brandkatastrophe von 1883 bei der vier Menschen, über 50 Stück Vieh, eine wertvolle Kapelle und acht Anwesen dem Feuer zum Opfer fielen. Die 1885 erbaute Nachfolgekirche wurde wieder dem hl. Achatius geweiht und ist momentan wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich. (Der hl. Achatius war ein römischer Offizier und  einer der vierzehn Nothelfer).

 

Hinsichtlich Energiewende ist lt. Köppl Haidenkofen auf dem richtigen Weg. Seit zwei Jahren werden Windmühlen betrieben und in der Solarbundesliga (Ortsteilliga) hat das Dorf 2013 den zehnten Platz verteidigt, während die Oberpfälzer auf den sechsten Platz zurückgefallen sind.

 

Vom ehemaligen Schloss sind nur noch Überreste zu sehen und die Vertiefungen des Schlossgrabens. Eine Infotafel an der Straße zeigt das prächtige Gebäude wie es früher ausgesehen hat. Besichtigt werden konnte ein Nebengebäude des Schlosses, das wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. Diesen liebevoll restaurierten Walmdachbau, im Obergeschoss in Blockbauweise, stellte die jetzige Besitzerin Roswitha Nürnberger vor. Als besonderes Schmuckstück gilt eine sehr gut erhaltene Eichentreppe des Hauses. Ein großes helles Zimmer im ersten Stock  mit Stuckdecke diente bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahr 1848 als Gerichtsraum und ist jetzt das Schlafgemach der "Schlossherrin".

 

An diesem schönen Sommerabend wurde vor dem Feuerwehrhaus, bei gutem Essen und etlichen Halben Bier noch lange lebhaft geratscht und erst zu später Stunde machten sich die auswärtigen Haidenkofener wieder auf den Nachhauseweg mit dem Versprechen der Einheimischen: "Zum Fischerfest komma wieda".

 

Beitrag vom 17.06.2013

 

 

Bild rechts unten anklicken