Geistliche Wanderung
Einen neuen Aufbruch wagen
Kleine Pilgerreise
Das Dekanat Alteglofsheim - Schierling hatte bereits zum sechsten Mal in Folge zu einer Geistlichen Wanderung eingeladen.
Unter dem Motto des Katholikentages in Mannheim "Einen neuen Aufbruch wagen" wurden von Pastoralreferent Ludwig Pritscher auf sechs Stationen geistliche Impulse für den Lebensweg gegeben. Gemeinsam wurde gebetet und mit Gitarrenbegleitung gesungen. Die Pilgerroute am Rande des Labertals hatte Pfarrgemeinderätin Angela Kiendl aus Mötzing ausgesucht. Sichtlich erfreut über die vielen "geistlichen Wanderer" begrüßte L. Pritscher die Gruppe in der Pfarrkirche Sünching. Er wies darauf hin, dass Gott die Menschen von Abraham über Mose bis hin zu Jesus Christus immer wieder zu Aufbruch und Neubeginn gerufen hat.
28 Teilnehmer aus dem ganzen Dekanat begaben sich anschließend auf den etwa 13 Kilometer langen Fußmarsch. Die Sonne strahlte vom Himmel als sich die Gruppe querfeldein, abseits von belebten Straßen, Richtung Hellkofen aufmachte. Überwiegend auf Feldwegen, vorbei an saftig grünen Feldern konnten die Wanderer einen wunderschönen Rundblick vom Labertal bis ins Donautal genießen Auch der Regensburger Dom und die Wallfahrtskirche auf dem Bogenberg waren ganz fern am Horizont zu erkennen. An jeder Station gab es einen geistlichen Impuls, passend zum jeweiligen Patron der Kirche oder einen zentralen Heiligen im Gotteshaus. Dabei wurden Worte aus der heiligen Schrift vorgetragen, Meditationstexte gehört, gemeinsame Wechselgebete gesprochen und passende Lieder gesungen. Die musikalische Begleitung lag dabei in den Händen der Gitarrenspielerin Christine Fischer aus Hagelstadt.
In Hellkofen, in der dem hl. Leonhard geweihten Kirche waren die Besucher überrascht von den prunkvollen Rokokoaltären, der zweigeschossigen Empore mit Orgel und der geschweiften Kanzel. Nach den einleitenden Worten durch den Pastoralreferenten erklärte Alexander Dewes von der Katholischen Erwachsenenbildung Wissenswertes über das wunderbar renovierte Gotteshaus und den Namenspatron. So bemerkte er auch, dass der hl. Leonhard meistens mit einer Kette dargestellt wird, die seinen Einsatz für die Befreiung von Gefangenen symbolisiert. Im Laufe der Zeit wurde sie jedoch als Viehkette angesehen und der hl. Leonhard als Schutzpatron von Viehzüchtern und Bauern verehrt.
Auf dem Rückweg machte die Gruppe an einem kleinen Feldkreuz, zwischen zwei Lindenbäumen auf den Scharinger Höhen, halt. Der Wind fing sich in den Zweigen und die Vögel zwitscherten im Geäst. Auch hier hielt die Gruppe eine kleine Andacht ab. Das einfühlsame Gebet "Am Kreuz kommt keiner vorbei" von Pfr. Martin Seidenschwang, berührte die Teilnehmer auf besondere Weise.
Das nächste Ziel war die Haidenkofener Kirche, die von Ortsheimatpfleger Willi Zölch vorgestellt wurde. Dieser erwähnte, dass dieses Gotteshaus einen äußerst seltenen Grundriss aufweise und bereits aus der vorromanischen Zeit, ca. 1000 nach Christus, stamme. Die Mesnerin hatte für die Gruppe extra die Glocken geläutet und den Altar mit Blumen geschmückt. Von Haidenkofen aus führte der Weg zurück nach Sünching in das Seniorenheim, wo für das leibliche Wohl der Pilger bestens gesorgt wurde. Frisch gestärkt ging es in die ehemalige Krankenhauskirche. Hier erläuterte Willi Zölch, dass das Gotteshaus dem heiligen Moritz geweiht ist, der vor allem in Frankreich sehr verehrt wird.
Den Höhepunkt der Geistlichen Wanderung bildete der Besuch der Schlosskapelle in Sünching mit dem Patronat "Mariä Himmelfahrt", die von Freiherr Johann Carl Hoenning O´Carroll vorgestellt wurde. Das wertvolle aus Lindenholz geschaffene Altarrelief stammt aus der Meisterhand von Ignatz Günther, der Stuck von Franz Xaver Feichtmayr. Es stellt die Himmelfahrt Marias dar. In seinem Schlussimpuls wies L. Pritscher darauf hin, dass Maria den letzten Aufbruch schon geschafft habe, und nach dem Bekenntnis der Kirche mit Leib und Seele in der himmlischen Heimat angekommen sei. Mit einem gemeinsamen Gebet und dem Lied "Möge die Straße uns zusammenführen", folgte noch ein ganz besonderer kunstgeschichtlicher Abschluss. Bei der Führung durch die herrlichen Räume des Sünchinger Schlosses verstand es der Freiherr die Kunstschätze seines Hauses auf unterhaltsame Weise den interessierten Besuchern näher zu bringen. In gekonnt amüsanter Weise erzählte der Schlossherr dabei so manche Anekdote.
Dies war meine erste Wanderung dieser Art, und sie hat mir sehr gut gefallen. Abschalten, zur Ruhe kommen, sich besinnen auf sich selbst und auf die Dinge, die wichtig sind und dies in Gottes schöner Natur. Vergelt's Gott an die Organisatoren!
Beitrag vom 18.06.2012 - weitere Fotos siehe unter Bilder Sonstiges