Weihnachtsfenster 2011



Lichterzauber und Glühweinduft 

 

Vorweihnachtliche Atmosphäre beim Adventsfenster

 

Für viele beginnt Ende November die schönste Zeit des Jahres, die besinnlichen Zeit, geprägt von Kerzenlicht und Plätzchenduft, Eisblumen am Fenster, geheimnisvollen Weihnachtsgeschichten, klirrender Kälte und romantischen Nächten am lodernden Kaminfeuer. Lebkuchen, Stollen, Spekulatius, Zimtsterne, und Glühwein, gehören dazu ebenso wie in Haidenkofen seit einigen Jahren die Adventsfenster. Gerne erklären sich immer wieder Familien bereit, die Dorfbewohner einzuladen und auf die Weihnachtszeit einzustimmen.

 

Hatte man im Vorjahr mit teilweise ungewöhnlich großen Schneemengen zu kämpfen, so fehlte heuer die weiße Pracht vollends. Dies war aber für die Haidenkofener kein Grund dem "adventlichen" Treiben fernzubleiben. Denn der gemeinsame nächtliche Spaziergang und das gemütliche Zusammensein sind  eine schöne Gelegenheit, sich zu treffen. Bereits im Vorfeld rätseln die Dorfbewohner, wo sich das Fenster öffnen wird und wie der Abend gestaltet werden würde. Eingehüllt in warme Kleidung, mit Laternen, Kerzen und Fackeln den Weg durch die dunkle, kalte Winternacht weisend, führt der Zug durch die Straßen des Ortes. Jedes Jahr werden die Teilnehmer mehr, die von dieser Aktion begeistert sind und der weihnachtliche Funke springt auf alle über.

 

Erwartungsvoll marschierten die Dorfbewohner am 30. Nov. zum ersten Weihnachtsfenster, das von der Familie Rominger geöffnet wurde. Angekommen im landwirtschaftlichem Anwesen stellten sich die Besucher im Halbkreis auf und bewunderten das liebevoll mit vielen Kerzen, Kränzen  und weihnachtlichen Dekorationen herausgeputzte Wohnhaus. Dafür war Angela Rominger zuständig, während sich die Töchter dem Rahmenprogramm widmeten. Die Hausherrin begrüßte die Gäste und öffnete das festlich geschmückte Weihnachtsfenster, welches ein stimmungsvolles Ambiente verbreitete. Nachdem das Dargebotene ausgiebig bestaunt wurde, trugen die  Romingertöchter einfühlsame Texte rund um das Weihnachtsfest vor. Christina erzählte die Weihnachtsgeschichte vom Licht, und von Daniela war das Märchen „Der kleine Schutzengel Emanuel“ zu hören. Mehrere, gemeinsam mit den Dorfbewohnern gesungene Adventslieder zogen die Besucher aktiv mit in das Geschehen ein. Mucksmäuschenstill war es, als von Angela Rominger und ihren Töchtern ein wunderschönes  altes Wiegenlied erklang. Den Abschluss des offiziellen Teils bildeten Christina Rominger und Verena Wagner mit der lustigen Geschichte „Sepperl, was wünscht du dir vom Christkind“. Dazu hatte sich Christina extra als Oma verkleidet, da die tatsächliche Romingeroma diese Rolle nicht übernehmen wollte und lieber als Zuschauerin  im Hintergrund das bunte Treiben verfolgte.

 

Mit einem Dankeschön an die vielen Besucher leitete die Hausherrin auf den nächsten Programmteil "dem gemütlichen Beisammensein" über. An einer langen Tafel waren die von Christina Rominger in den letzten Tagen eifrig gebackenen weihnachtlichen Leckereien aufgetischt und warteten auf den Verzehr. Diese Einladung nahmen die Gäste gerne an und natürlich versäumten es die Hausfrauen nicht, nach Rezepten von besonders gelungenen Plätzchen zu fragen.

 

Gerne stand man am romantisch lodernden Lagerfeuer zusammen, über dem der dampfende Glühweinkessel hing. Albert Rominger schenkte den Gästen immer wieder die von ihm selbst kreirte Mischung ein und so  verweilte die besinnliche „Haidenkofener Runde“ bei nicht gerade winterlichem Wetter knapp drei  Stunden zusammen, ehe sie sich mit ihren Laternen wieder auf den Heimweg machte, mit der Vorfreude auf das nächste Weihnachtsfenster.   

 

Adventfenster 2011 Rominger Adventfenster 2011 Rominger
Adventfenster 2011 Rominger

Adventfenster 2011 Rominger

 

Das zweite Weihnachtsfenster wurde am 07.12.2011 geöffnet. Nach einem stürmischen Tag war es abends tatsächlich windstill und auch der Regen hatte aufgehört als sich die Haidenkofener zum zweiten Fenster begaben. Lodernde Flammen in Feuerschalen begrüßten die Gäste bereits im Eingangsbereich der Familie Schindler und sorgten gleich zu Beginn für  eine richtig heimelige Stimmung. Hans Schindler machte die brave Dorfbevölkerung bei seiner Begrüßungsrede für den Wetterumschwung verantwortlich, denn er sei es nicht, wie er launig feststellte, der für das gute Wetter zuständig ist.

 

Kerzen, Laternen und Fackeln tauchten den Hof in ein weiches, stimmungsvolles Licht und auch das Adventsfenster war liebevoll gestaltet. Im folgenden bunten Programm wechselten sich Textbeiträgen und Lieder ab. Bettina Schindler erzählte die Geschichte „vom Advent bei Kerzenschein“ und auch Katja Schürmann machte sich Gedanken zum Advent. Während Gerlinde Jende den Geist der Weihnacht heraufbeschwor, gab Ursula Müller die zum Schmunzeln anregende Geschichte von den vertauschten Weihnachtsbriefen zum Besten. In einer „nachdenklichen Schilderung zur Heiligen Nacht“ erfuhr man von Inge Schindler, wie schön Weihnachten früher war und wie konsumorientiert die Vorweihnachtszeit und sinnentfremdet der Heilige Abend heute oft sind. Mit dem Text "Oh Herr, gib Frieden auf Erden, und lass es noch einmal wie einst wieder werden" beendete sie ihren Vortrag. Auch dieses Mal wurden gemeinsam weihnachtliche Weisen gesungen, wobei Helmut Jende die Musikbeiträge auf der Steirischen begleitete.

 

 Für die schöne Einstimmung auf die "staade Zeit" bedankten sich die Anwesenden mit Applaus bei den Gastgebern. Kurze Zeit später setzte ein Graupelschauer ein, und die Besucher zogen sich in die mit Tannengrün und Lichterketten geschmückte "Aufwärmstation Garage" zurück.

 

Der Wintereinbruch war allerdings nur von kurzer Dauer und bald herrschte wieder reges Treiben am Glühweintopf und an der Plätzchenstation. Auch beim zweiten Weihnachtsfenster genossen die Gäste die köstlichen Weihnachtsspezialitäten der Hausherrin sowie das Angebot von kalten und warmen Getränken. Und wieder standen die .Dorfbewohner fast drei Stunden bei angeregten Gesprächen zusammen, bevor sie sich in Richtung Heimat in Marsch setzten. 

 

 Adventsfenster Schindler 2011  Adventsfenster Schindler 2011
Adventsfenster Schindler 2011 Adventsfenster Schindler 2011

 

Das dritte Weihnachtsfenster öffnete sich am 14.12.2011 bei Familie Hierlmeier. Auch wenn das trübe Wetter eher an Spätherbst als an Winter erinnerte, war halb Haidenkofen auf den Beinen, um dem letzten Weihnachtsfenster auf dem am Dorfrand gelegenen Hof von Ludwig Hierlmeier einen Besuch abzustatten. Schon von weitem sah man die im Lichterglanz erstrahlte Mühle. Luggi Hierlmeier gab in seiner Begrüßungsansprache seiner Freude Ausdruck über die zahlreichen Gäste, unter ihnen auch zweiter Bürgermeister Robert Spindler, und lud alle zu einem ungezwungenen Abend in bereits vorweihnachtlicher Atmosphäre ein.

 

„Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die dritte Kerze brennt.“, sangen die Haidenkofener zu Beginn der Veranstaltung und bestaunten das u. a. mit einer großen Krippe geschmückte Weihnachtsfenster. Die lustige Erzählung von der Christbaumkugel schilderte anschließend Kerstin Ostermeier. Sie handelt von einem Jungen, der am Heiligen Abend in der Stadt aufgrund einer Behinderung von allen Busmitreisenden besonders mitleidsvoll behandelt wird. Als sich jedoch herausstellt, dass eine Christbaumkugel in der Hosentasche der Grund für sein steifes Bein ist, löst sich alles in Wohlgefallen auf.

Anlass zu ein bisschen Melancholie, aber auch Grund zum Nachdenken und einem überraschendem Ende gab die Geschichte die Ludwig Hierlmeier sen. mit dem Titel „Weihnachten 1946“ vortrug. Die Aufmerksamkeit bei den Zuhörern wurde durch die Stille in der Nacht deutlich.

 

Das Lied "Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit" hätte nicht passender für die momentane Wetterlage sein können. Ludwig Hierlmeier jun. hatte die Lacher auf seiner Seite, als er die Episode "Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt" zum Besten gab. In dieser Anekdote wird überspitzt dargestellt, wozu der elektrische Lichterwahn in der Adventszeit führen kann. Als besonderes "Highlight" hatte Luggi das Geschehen dieser Posse ins Golddorf verlegt und die Haidenkofener Familien namentlich einbezogen. Mit "Jingle Bells, Jingle Bells" gesungen vom "Dorfchor" schloss der besinnliche Teil.

 

Auch bei der Familie Hierlmeier wurde Glühwein ausgeschenkt und erfreute die Gäste genauso wie der Genuss der süßen Leckereien und der unterhaltsame "Ratsch" mit den Dorfbewohnern. Eine stimmungsvolle Beleuchtung mit mehreren lodernden Feuerstellen inmitten des von alten Bäumen umrandeten Gartens rundete das weihnachtliche Flair ab. So wie die Gäste gekommen waren, mit flackernden Lichtern, traten sie am späten Abend zufrieden den Heimweg - wieder zurück in den Ort - an.

 

Adventsfenster 2011 Hierlmeier Adventsfenster 2011 Hierlmeier
Adventsfenster 2011 Hierlmeier Adventsfenster 2011 Hierlmeier

Adventsfenster 2011 Hierlmeier weitere Fotos siehe unter Bilder 

 

 

Viele Dorfbewohner haben auch heuer wieder den nächtlichen Spaziergang, die vorweihnachtliche Stimmung mit schönem Rahmenprogramm an den drei Tagen bei den Haidenkofener Familien genossen. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an die Veranstalter. Bewusst für einige Stunden ablenken und den vorweihnachtlichen Stress für kurze Zeit vergessen, war das Ziel dieser Aktion, die der Frauentreff organisiert hatte. Außerdem fördern und erhalten die Adventsfenster genauso wie die anderen verschiedenen Veranstaltungen im Jahreskreis die Dorfgemeinschaft.

 

 

Eine frohe Weihnacht und ein glückliches Neues Jahr wünscht die Redaktion allen Lesern unserer Homepage.



(eg)

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