Michael Lück als Dorfprediger



1. Starkbierfest in Haidenkofen

 

Der "Ströbl Kare" nahm kein Blatt vor den Mund

 

Zum ersten Mal hatte die Haidenkofener Dorfgemeinschaft zu einem Starkbierfest in den Versammlungsraum des Feuerwehrgerätehauses eingeladen und gut 60 Besucher waren gekommen. Mit dabei Bürgermeister Erwin Rist, Gemeinderat Hermann Gerl, eine Abordnung der FFW Sünching, voran Vorstand Thomas Eiblmayr sowie der Mötzinger Gemeinderat Andreas Dürmeier.

 

Höhepunkt des Abends war die rund zweistündige Dorfpredigt von FFW-Kommandanten Michael Lück, der in die Rolle des vor über 20 Jahren verstorbenen Dorforiginals Karl Ströbl geschlüpft war. Mit dem Bayerischen Defiliermarsch wurde der Ströbl Kare alias "Eichelober" in den Versammlungsraum gespielt.

 

Gleich darauf wetterte er bereits los und war erstaunt, dass alle da waren. "De Wichtig'n, de, weniga Wichtig'n und sogar de Unwichtig'n. Und einige neie G'sichter san a da. International hatts eitz a scho worn. Ois habts da: Preiss’n, Ossis und sogar an Hofdorfer. Des hätt's zu meiner Zeit net gem." Und so ging es dann gut zwei Stunden weiter, wobei fast jeder Haidenkofener sein Fett weg bekam. Allen voran natürlich Bürgermeister Erwin Rist als "Limo-Dandler". Vom Ströbl Kare wurde dieser darauf aufmerksam gemacht, dass der Nachfolger bereits an seinem Stuhle säge, ohne dass dieser es merke. Dabei lobte der "Dorfprediger" aber auch den Mut des Bürgermeisters, der zu diesem Starkbierfest gekommen war, während sein Stellvertreter, der Spindler Robert, statt sich hier seiner Verantwortung zu stellen, "haute dieser Feigling glei in de Dominikanische Republik ab". Und so ging es weiter: "Varecka kannt' ma scho mit dene Haignkoferer. Bringans de doch tatsächlich z'sam, aus am Kuadorf a Golddorf zu macha!“

 

Viele Begebenheiten schnitt er an, so unter anderem, dass die Jagdgenossenschaft auf einem schönen Gemüsebeet ihren Maschinenstadel errichtet hat. Oder, dass die beiden Jagdpächter, der "Gerlkönig" und der Bürgermeister, zu faul zum Schießen sind und dafür den Biederer eingestellt haben. Mit seinem ehemaligen Nachbarn ging der Ströbl Kare hart ins Gericht, wollte ihn dieser doch in der Laber "ertränken" und zerriss er dabei dann sein Hemd. Als Beweis hatte er es heute angezogen. Auch vom Einbruch des Feuerwehkommandanten auf dem Eis sowie einer Begebenheit bei der letzten Treibjagd, wo ein "gstandnes Mannsbuid" erst von einem Reh und dann von einer "Wuidsau" umgerannt wurde, wusste der Kare zu berichten.

 

Zum krönenden Abschluss waren noch der Rominger Albert und weitere Haidenkofener an der Reihe, die nach dem Sünchinger Florianifest den "Haidenkofener Renn-Cup" mit ihren Fahrrädern ausfuhren, wobei einer schwer unter die Räder kam. Heute erinnert nur eine etwas tiefer hängende Schulter an dieses Ereignis. Dies konnte der "Fastenprediger" so anschaulich darstellen, dass er bei der lebhaften Schilderung dieses Vorfalls, bis ins kleinste Detail, immer wieder vom Gelächter der Zuhörer unterbrochen wurde.

 

Michael Lück hatte sich sehr viel Mühe gemacht. Bei den Vorbereitungen zu insgesamt 42 Seiten Text (Schriftgröße 16 - er ist eben auch nicht mehr der Jüngste) hatte ihm nur der zweite Vorsitzende der Feuerwehr, Stephan Bayerschmidt, ein bisschen geholfen.

 

Tosender und lang anhaltender Beifall waren ein Zeichen dafür, dass diese erste "Haidenkofener Dorfpredigt" super ankam. Anschließend verweilte man in geselliger Runde bei einer deftigen Brotzeit und diskutierte über das teilweise längst vergessene und wieder in Erinnerung gebrachte Geschehendoch tatsächlich so lange, dass dem Wirt sogar das Starkbier ausging.

 

Beitrag vom 25.03.2012

 

Starkbierfest mit Fastenpredigt März/2012

 

Der Ströbl Kare

 

Starkbierfest

 

Nix für unguat Herr Burgermoaster

 

 

weitere Bilder unter Fotos



(eg)

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