Adventsfenster 2019



Weihnachtlicher Lichterglanz

 

Adventfenster in Haidenkofen

 

Jedes Jahr in der Adventszeit verabreden sich die Dorfbewohner zu einem weihnachtlichen Treffen bei einer Gastfamilie. Vom Vereinshaisl aus bewegte sich am Mittwoch ein Laternenzug durch die ruhigen Dorfstraßen, vorbei an hell erleuchteten Fenstern, entlang der alten Allee, hin zum schon von weitem sichtbaren, weihnachtlich beleuchteten Gehöft und Garten der Familie Hierlmeier/Ostermeier. Diese lud nach 2011 bereits zum zweiten Mal zu einem Adventfenster ein. Gut 50 Besucher waren bei Temperaturen um null Grad gekommen, um einen unterhaltsamen Abend zu verbringen und sich gleichzeitig auf die Weihnachtstage einzustimmen.

 

Geschmackvoll waren Haus und Garten dekoriert: Zahlreiche Lichterketten und Kerzen erhellten das Areal neben der alten Mühle, unmittelbar an der Laber. Ein festlich geschmückter Christbaum auf der Terrasse sorgte für einen besonderen Lichterglanz. Sterne und Glocken hingen von den Wänden, an anderer Stelle fanden sich Windlichter, die im Wind flackerten und den Garten geheimnisvoll beleuchteten. Im Backofen knisterten die Holzscheite und verbreiten eine heimelige Atmosphäre. Und im Garten standen zwei selbstgebastelte „Rudolph-Rentiere“ Spalier und verbreiteten mit ihren roten Nasen etwas amerikanisches Flair. Auch einige Wärmequellen waren aufgestellt, so dass niemand frieren musste.

Das Adventfenster war ein einfaches altes Holzfenster, verankert in einer Bruchsteinmauer, geschmückt mit einem goldfarbenen Engel und einem beleuchteten Stern.

 

Hausherr Ludwig Hierlmeier begrüßte die Gäste auf seine ihm eigene, humorvolle Art und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass so viele der Einladung gefolgt waren. Mit einer Weihnachtsgeschichte über einen Wichtel stimmte Kerstin Ostermeier die Besucher auf die Weihnachtszeit ein. Dabei ging ein alter, kleiner Wichtel nach langer Zeit während der Weihnachtszeit wieder einmal in das Dorf, in dem er früher Menschen besucht und mit kleinen Geschenken erfreut hatte. Mit Entsetzten stellte er fest, wie sich alles geändert hat, wie die Menschen hetzen und hasten und keine Zeit für eine besinnliche Vorweihnachtszeit haben. Ganz am Ende des Dorfes erblickte er durch ein Fenster eine Familie, die gemeinsam sang und Geschichten erzählte. Zufrieden erkannte er, dass heute zwar manches anders ist, aber es dennoch Menschen gibt, die Zeit füreinander finden.

 

Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Süßer die Glocken nie klingen“ erfreute Ludwig die Gäste mit der lustigen Geschichte von der Weihnachtsgans. Diese handelt von zwei alten Wiener Damen, denen es in der Nachkriegszeit durch Tauschen von Textilien gelang, kurz vor Weihnachten eine Gans einzuhandeln. Als es am 23. Dezember keine von beiden übers Herz brachte, das Tier zu schlachten, verabreichten sie der Gans Schlaftabletten, um sie so zu töten. Unter Weinen und Schluchzen rupften sie anschließend den noch warmen Vogel. Erst am nächsten Tag wollten sie ihn auszunehmen und braten. Aber sehr zur Freude der beiden Damen spazierte am Morgen die gerupfte Gans fröhlich schnatternd, wenn auch zitternd und frierend, durch die offene Schlafzimmertür. Und wie hätte es anders sein können, das Tier überlebte  dieses und noch etliche weitere Weihnachten mit einem liebevoll gestrickten Pullover. Das von allen gesungene Lied „Oh du fröhliche, oh du selige “ beendete das weihnachtliche Programm.

 

Auf Einladung des Hausherrn ließen sich die Gäste, zu adventlicher Musik im Hintergrund, noch etliche Stunden in wohliger Atmosphäre Glühwein, Lebkuchen, Plätzchen und Stollen schmecken, bevor sie gestärkt und mit allen Neuigkeiten versehen den Nachhauseweg antraten.

 

Beitrag vom 20.12.2019

 Weihnachtsfenster 2019

  

 

 

weitere Fotos siehe unter Bilder

 



(eg)

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