Maibaum 2015
Alte Tradition erhalten
Maibaum mit Kränzen und Taferln geschmückt
In vielen Dörfern ist es Tradition, dass zum 1. Mai ein Maibaum aufgestellt wird. Bereits seit dem Mittelalter ist der Brauch, einen Baum im Dorf aufzustellen das Symbol für eine glückbringende, fruchtbare Frühjahrs- und Sommerzeit. In der Ortsmitte konnte er aus nächster Nähe seine Segen bringende Wirkung auf Menschen, Vieh, Felder und Gehöfte ausüben. Jedes Jahr am 1. Mai, wenn die Natur ihr erster Grün zeigt, ist es soweit.
Bereits vor zwei Wochen fuhr eine Abordnung der Feuerwehr unter fachkundiger Leitung von Georg Wild zusammen mit dem Waldbesitzer zum Aussuchen eines besonders schönen Exemplars in den Forst. Natürlich muss dieser Baum gerade und lang sein, und kein Bauer lässt sich lumpen, einen solchen zu stiften.
Am 1. Mai um 7:00 Uhr trafen sich neun Dorfbewohner in der Ortsmitte, um die „Aktion Maibaum 2015“ in Angriff zu nehmen. Drei Mann legten den alten Maibaum um, während sich der Rest zum Holen des neuen Baumes auf den Weg machte. Dass dies alles erst am 1. Mai stattfindet, hat sich bewährt. So können Maibaumdiebe nur den alten (unbewachten) Baum stehlen, wie vor einigen Jahren geschehen.
Der gefällte Baum mit einer Länge von 30 Metern wurde mit zwei Traktoren und passendem Nachläufer aus dem 12 km entfernten Wald geholt. „Ein schwieriges Stück Arbeit,“ so einer der versierten Traktorlenker. Den Baum zu fällen und zwischen Baumreihen herauszuziehen ohne ihn zu beschädigen verlangte viel Umsicht aller Beteiligten. Aber erst der Heimtransport des frisch geschlagenen stattlichen Objektes war extrem. Musste doch mit dem langen Gefährt so manche Engstelle gemeistert werden. Nur durch den taktisch geschickten und gleichzeitig kraftvollen Einsatz vor allem des Frontladerfahrers, der den Baum auch um eine 70-Gradkurve mitten im Wald bugsierte, gelang es, das Prachtstück unbeschädigt nach Haidenkofen zu bringen.
Bereits um 9:15 Uhr machten sich 13 Feuerwehrleute ans Werk, um die Fichte am Dorfplatz zu entrinden, auf 26 m zu kürzen und anschließend mit Kränzen, Taferln und einem Wetterhahn auf der Spitze zu schmücken.
Auch wenn es heuer der Wettergott nicht so gut meinte - es regnete den ganzen Tag - fand sich um 18:00 die Dorfgemeinschaft ein, um den schlechten Witterungsverhältnissen zum Trotz beim diesjährigen „Spetakel“ zuzuschauen.
Stück um Stück schob sich der Maibaum mit den weiß-blauen Fahnen in den Himmel, und bald bugsiert ihn der letzte kräftige Schub in seine Halterung. Der Baum wurde stabilisiert und ausgerichtet, und die Zuschauer klatschen Beifall. Alle Akteure gönnten sich erst mal einen Schluck Freibier, bevor das obligatorische „Mannschafts-Foto“ gemacht wurde.
Die anschließende "feuchtfröhliche Feier" wurde in das Vereinshaisl verlagert, denn alle Beteiligten wollten lieber fröhlich als feucht sein.
Beitrag vom 02.05.2015
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