Spendenübergabe



Fischerfest für Fischerdorf 

 

Gewinn des Fischerfestes komplett an die Hochwassergeschädigten

 

 

Noch nie war die Not in unmittelbarer Nähe so präsent wie nach der Hochwasserkatastrophe 2013. Auch wenn die Haidenkofener bereits bei der Spendenaktion in Sünching ihren Obolus geleistet hatten, zeigten sie sich erneut solidarisch mit den Hochwassergeschädigten. "Wenn man sieht, wie schlimm es einen unverschuldet treffen kann, möchte man einfach helfen", so die Aussage des Vorstandes der Feuerwehr Haidenkofen, Fritz Bergmüller, der die Aktion angeregt hatte.

 

Das Fischerfest, immer am letzten Sonntag im Juli, ist  die größte Veranstaltung des Ortes. Fast alle Dorfbewohner arbeiten in zwei Schichten mit und der Gewinn wird unter den Dorfvereinen aufgeteilt. Mit dieser Finanzspritze konnte schon so manches Projekt bei den Vereinen oder im Dorf verwirklicht werden.

 

Nach Abrechnung und Bezahlung aller Rechnungen blieb heuer als Reinerlös der Veranstaltung die stolze Summe von 2.844 Euro übrig. Bereits im Vorfeld waren sich die Vorstände der örtlichen Vereine einig, die Flutopfer der Hochwasserkatastrophe zu unterstützen.  Den Beteiligten war es dabei wichtig, dass die Spende in der Region bleibt und ohne Verwaltungskosten weitergegeben wird. Aus diesem Grund fuhren Vertreter der Dorfvereine nach Fischerdorf um den Spendenbetrag direkt an die FFW Fischerdorf zu übergeben.

 

Bereits bei der Fahrt durch die Ortschaft Fischerdorf wurde der Delegation richtig bewusst, welch immense Schäden das Juni-Hochwasser im Deggendorfer Raum angerichtet hatte. Die Haidenkofener Abordnung fuhr zum ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogenen Gerätehaus der FFW Fischerdorf und wurde dort von zweitem Vorsitzenden Stefan Berger und von Kommandant Dieter Treske empfangen, die ebenfalls beide vom Hochwasser stark betroffen sind.

 

Die beiden Funktionäre erzählten, dass viele Feuerwehrler im Einsatz unterwegs waren um zu helfen, aber ihr eigens Hab und Gut in den Fluten unterging.  Auch Stefan Berger hat es bitter getroffen, da er erst vor zwei Jahren sein neues Haus bezogen hatte und nun mit seiner Frau und den beiden Kindern wieder ganz neu anfangen muss. Trotzdem lassen sich die meisten Dorfbewohner nicht unterkriegen, denn schon am Ortseingang hängt ein großes Transparent, auf dem steht "Wir sind Fischerdorfer und wir bleiben Fischerdorfer". Von den etwa 450 Häusern müssen rund hundert abgerissen werden, weil Öl ausgetreten ist und sich in den Mauern festgesaugt hat. Momentan halten sich nur noch 25 % der Einwohner im Dorf auf, die übrigen wohnen bei Freunden oder Verwandten. Wie Treske  und Berger weiter berichteten, wird es noch lange dauern, bis die Bewohner wieder zurückkehren können. Die Zielsetzung Weihnachten 2013 wird wohl für viele Betroffene ein Wunschdenken bleiben. Denn um einen Zuschuss zu bekommen müssen alle Sanierungsarbeiten über Firmen ausgeführt sowie Kostenangebote und Rechnungen vorgelegt werden. "Für private Leistungen gibt es halt kein Geld", so die zwei Feuerwehrler.

 

Die Haidenkofener Abordnung war sich deshalb sicher, die Spende in die richtigen Hände gegeben zu haben, um einen kleinen Beitrag für die Not der "Fischerdörfler" zu leisten. Den wichtigsten Part bei der ganzen Aktion hatten allerdings die Besucher des Fischerfestes inne, denn ohne ihr Zutun wäre es sicherlicht nicht möglich gewesen, den respektablen Spendenbetrag zu erzielen. Wie Julia Lück, eine der Bedienungen auf dem Fischerfest, feststellte, saß das Trinkgeld bei den Gästen heuer viel lockerer als sonst.

 

Deshalb bedanken sich die Dorfvereine auf diesem Wege bei allen Besuchern des Fischerfestes für ihre Solidarität.

 

Beitrag vom 15.08.2013

    

 Fischerdorf

 

  

Sabine Lück (Frauentreff), Michael Lück (Schützenverein), Fritz Bergmüller (Feuerwehr), Dieter Treske (FW Fischerdorf), Stefan Berger (FW Fischerdorf), Karl Spitzer (Fischereiverein).

 



(eg)

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