Maibaum 2013
Brauchtum im Trend
Tradition des Maibaum-Aufstellens
Wie lange in Haidenkofen bereits ein Maibaum aufgestellt wird, kann niemand so genau beantworten. Früher stand er direkt neben dem Wirtshaus bis dieses 1973 endgültig seine Pforten schloss. Danach gab es einige Jahre keinen Maibaum. Erst im Rahmen der Dorferneuerung fand er seinen jetzigen Platz auf dem neu gestalteten Dorfplatz vor dem Vereinshaisl. Dies ist mittlerweile auch schon wieder 25 Jahre her und viele Maibäume blickten seitdem hocherhobenen Hauptes über Haidenkofen und das Labertal. Aus Sicherheitsgründen, da in unmittelbarer Nähe in vierzehn Tagen das Festzelt aufgebaut wird, fiel der Baum in diesem Jahr etwas kürzer aus.
Der Brauch des Maibaumaufstellens soll die Dorfgemeinschaft stärken und darum ist es schön, dass sich immer wieder Spender für einen stattlichen Baum finden. Heuer wurde dieser von der Familie Beck gestiftet. Schon früh am Morgen des 1. Mai fuhren einige Helfer mit Christian Beck in den Wald, um das bereits zuvor ausgesuchte Stück zu fällen. Anschließend wurde der Baum ins Dorf gefahren, geschält, mit Kränzen und dem Wettergockel geschmückt. Zum Schluss wurden nur noch die Symbolschilder, die Sinnbilder des dörflichen Lebens, des Bauernstandes, des Handwerks und der Vereine angebracht.
Um 18 Uhr trafen die Dorfbewohner und auch Bürgermeister Erwin Rist ein, um sich das Spektakel anzuschauen. Unter dem Kommando des früheren Feuerwehrkommandanten Georg Wild und lautem "Hauruck" wurde der Maibaum auch mit viel Muskelkraft aufgestellt. Als Lohn winkten Freibier und eine zünftige Brotzeit. Wegen der vom Vereinswirt perfekt zubereiteten Röstkartoffeln zum Gegrillten kam ein Gast sogar extra aus Freising angereist.
Nach alter Sitte und um eine der letzten Männerdomänen nicht zu gefährden, beteiligten sich die Haidenkofener Frauen nicht am Aufstellen des Maibaumes, sondern begnügten sich mit Anfeuerungsrufen und großem Applaus für die "starken" Männer.
Beitrag vom 04.05.2013