Der Emmausgang
Die Emmauswanderung
oder - der verhinderte Aprilscherz
Nach der römisch-katholischen Leseordnung ist für den Ostermontag eine Stelle aus dem Lukas-Evangelium vorgesehen, die vielerorts Anlass für Osterspaziergänge, für so genannte "Emmaus"-Wanderungen ist.
Der Evangelist Lukas berichtete, Kleopas und ein Jünger seien am dritten Tag nach der Kreuzigung Jesus von Jerusalem nach Emmaus gegangen und seien dabei dem auferstandenen Jesus begegnet, ohne ihn zu erkennen. Erst beim Abendessen, als Jesus das Brot brach hätten sie ihn erkannt. In Erinnerung daran, ist der Emmausgang am Ostermontag noch lebendiger christlicher Brauch, vor allem in Süddeutschland und in Österreich.
Da der Ostermontag heuer auf den 1. April fiel, hatte sich Wenzel Neumann einen Scherz erlaubt und am Karfreitag die Leser der Donaupost zu einem Emmausgang von Sünching nach Haidenkofen eingeladen. Veranstalter dieses Osterspazierganges sollten der Frauenbund Sünching und der Frauentreff Haidenkofen sein. Doch dann bekam Herr Neumann Angst, dass etliche Sünchinger sich am Versammlungsort tatsächlich einfinden würden und sehr enttäuscht über den Spaß auf ihre Kosten wären. Kurzerhand rief er am Montagvormittag bei der Vorsitzenden des Frauentreffs an und fragte, ob die Haidenkofener spontan ihr Vereinshaisl aufsperren würden. Flexibel wie die "Golddörfler" sind, konnten sie ihrem Lieblingsreporter den Wunsch nicht abschlagen.
An den zwei Treffpunkten, Viehmarktplatz und Hardt in Sünching hatten sich zum vereinbartem Zeitpunkt über 20 Personen eingefunden, die teilweise erst jetzt erfuhren, dass es sich eigentlich um einen Aprilscherz gehandelt hat.
Das Wetter spielte mit und die "Pilger" wanderten gut gelaunt , bei relativ angenehmen Temperaturen durch die erwachende Natur bis zur Kapelle am Ortsrand von Haidenkofen. Nach einem Gebet und einem gemeinsam gesungenen Lied ging die Wanderung weiter zum Vereinshaus nach Haidenkofen. Zweite Frauentreffvorsitzende Sabine Lück, Anke Diermeier und Verena Lück hatten den Kaffeetisch frühlingshaft gedeckt und bewirteten die Gäste. Spontan übernahm die Vorsitzende des Frauenbundes Irene Herbst die Kosten für die kurzfristig organisierte Kaffeerunde. Nach circa einer Stunde traten die "Emmausjünger" gut gestärkt und mit dem Vorsatz "das machen wir nächstes Jahr wieder" den Heimweg an.
Beitrag vom 02.04.2013