13. Ehrung Landesentscheid



Medaillen für Bayerns schönste Dörfer

 

"So a schöner Tag"

 

Die Preisverleihung in Kreuth war das Ziel von 36 Haidenkofenern, die sich am Samstagmorgen mit dem Bus auf den Weg machten, um dort in der Festhalle Rieden die Goldmedaille für den Sieg im Landesentscheid entgegenzunehmen. Bürgermeister Erwin Rist, Kreisfachberater Torsten Mierswa sowie Musiker Ludwig Grünner unterstützten die Haidenkofener bei ihrem Vorhaben. Mit dabei war auch Starfotograf und Berichterstatter Wenzel Neumann. Schon bei der Hinfahrt herrschte beste Stimmung, die sich dann noch im Laufe des Tages steigerte.

 

Im Rahmen eines dreistündigen Festaktes ernteten die Vertreter der 20 schönsten Dörfer Bayerns die offiziellen Lorbeeren ihrer Mühen beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft, unser Dorf soll schöner werden". Ministerialrat Anton Hübl, Leiter der Landesbewertungskommission, nahm die Begrüßung vor und freute sich über die Teilnahme der Siegerorte in so starker Formation. Weitere Grußworte in der Festhalle in Rieden sprachen Gottfried Färber, Erster Bürgermeister  des Marktes Rieden sowie Richard Reisinger, Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach und Manfred Nagler, Präsident des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege.

 

Die musikalische BegleitungGenau wie bei der Feier des Bezirks in Windischeschenbach leisteten die Golddörfer einen musikalischen Beitrag. Da die Haidenkofener unter ihren fünf Vereinen keinen Gesangsverein aufweisen können, entschlossen sie sich, wieder das von Günther Winkler für die Kinder getextete Haidenkofenlied in etwas abgeänderter Form zu singen. Die einzige Chorprobe erfolgte wie gewohnt bei der Anreise im Bus. Und erneut war  die musikalische Begleitung von Ludwig Grünner der große Rückhalt für die "Sängerrunde". Bereits nach den Grußworten der Prominenz gingen die Haidenkofener mit ihrer Zuckerrübenkönigin auf die Bühne. Dort sangen sie ihr fröhliches Lied "Hainkofa ist schee, urig und modern" voller Schwung und Begeisterung und präsentierten sich vor ca. 800 Gästen als selbstbewusste und lebendige Gemeinschaft. Genau damit konnten die Haidenkofener auch bisher bei den Bewertungskommissionen erfolgreich punkten. Definiert man urig in seinem ursprünglichen Sinn, so bedeutet der Begriff schlichtweg heimatverbunden, bodenständig und traditionsbewusst. Dass die Ortsbewohner auch modern und umweltbewusst sind, zeigten sie mit den bereits erfolgten zukunftsorientierten regenerativen Energieprojekten im Dorf. Mit diesem Auftritt in Kreuth stellten die Haidenkofener erneut unter Beweis, dass sie zu Recht die Goldmedaille erhalten haben.

 

Auch Helmut Brunner, Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten griff gleich im ersten Satz seiner Festansprache das Lied der Haidenkofener Abordnung auf. Nach seiner Meinung wurde der eigentliche Sinn des Wettbewerbs klar aufgezeigt. "Eindrucksvoll hat gerade die Dorfgemeinschaft Haidenkofen aus der Oberpfalz ihren Ort mit einem Lied besungen, in dem es zum Abschluss heißt:  "Auf geht's juche, Applaus, Applaus, Applaus." Dieser Applaus gelte allen hier anwesenden 20 Siegerorten.  „Schön, urig und modern“, diese Wörter des Liedes beschreiben kurz und prägnant die Dörfer, die auf Landesebene des 23. Wettbewerbs erfolgreich teilgenommen haben. "Meine Gratulation und mein ganz persönlicher Dank an Sie alle!“, so der Staatsminister für die Siegerdörfer und ihre Leistungen. In seiner weiteren Rede stellte er fest, dass die Bewohner mit großem Engagement und lebendigen Gemeinschaften Vorbildliches für ihre Dörfer geleistet haben. Dass der Wettbewerb noch immer zeitgemäß ist, davon zeigte sich Helmut Brunner in seiner Rede vor Ehrengästen aus Politik, der Kommunen, Gartenbauverbände und Vertretern der Wettbewerbsteilnehmer überzeugt. Der Erfolg beruhe auf Freiwilligkeit und Eigenleistung der Bürger. "Die Ehrung ist die verdiente Würdigung ihres außerordentlichen Einsatzes für Ihre Heimat", dankte Brunner allen Teilnehmern. Die größte Bedeutung des Wettbewerbs rechnete er der Bürgerbeteiligung zu. Das ist eine Bürgerbewegung für und nicht gegen ein Projekt. Dem Wettbewerb gebühre das Prädikat "zur Nachahmung empfohlen". Näher ging der Staatsminister dann auf die Kriterien dieses Wettbewerbs ein, die in fünf Bereiche gegliedert sind, vergleichbar mit einem modernen Fünfkampf. Schon längst verlange der Wettbewerb wesentlich mehr als nur den Blumenschmuck, so der Minister, der auch das Engagement der Bürgermeister samt den Gemeinderäten lobte. Mit den Worten: "Die Ehrung, die Sie heute erhalten, ist die verdiente Würdigung Ihres außerordentlichen Einsatzes für Ihre Heimat und für unser schönes  Bayernland. Wir alle sind stolz auf Sie", beendete der Minister seine Festansprache.

 

Alle 20 Dörfer, die es bis zum Landesentscheid geschafft hatten wurden anschließend geehrt, kurz beschrieben und mit Bildern vorgestellt. Insgesamt 12 Bronzedörfer und acht Silberdörfern bekamen ihre Auszeichnungen. Nach Ostbayern  gingen zwei Bronze-, vier Silber- und eine Goldmedaille. Das weitere Programm wurde aufgelockert durch den Männergesangsverein "Frohsinn" aus Steinbach an der Haide, der zwei „getragene“ Liedbeiträge vortrug, sowie der Musikkapelle Niederaudorf. Zudem erfreute Sulzfeld am Main mit seinem Gesangsverein „Eintracht“ samt eigener Weinprinzessin Nina I. die Zuhörer.

 

Die vier bayerischen Golddörfer kamen ganz zum Schluss an die Reihe und erhielten ihre Ehrungen in Form von zwei großen Urkunden und einer wuchtigen runden Bronzeplakette. Zusammen mit Niederaudorf in Oberbayern, Steinbach an der Haide und Sulzfeld am Main werden die Haidenkofener Bayern im Bundesentscheid vertreten. Auch die anwesenden Bürgermeister und Landräte der Siegerorte zeigten sich sichtlich stolz über das Abschneiden ihrer Dörfer und stellten sich zusammen mit dem Minister den Fotografen. Die Dankesworte im Namen aller 20 ausgezeichneten Siegerorte sprach der Erste Bürgermeister der Gemeinde Sulzfeld am Main Gerhard Schenkel. Er stellte fest, dass der Wettbewerb in allen Gemeinden zusätzliche Kräfte frei gemacht und neue Ideen entwickelt habe. Die Politiker seien gut beraten, diesen Wettbewerb weiterzuführen. 

 Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte die "Wolfauslassergruppe" aus Trametsried, die mit ihren überdimensionalen Kuhglocken den Festsaal regelrecht zum Beben brachte.

 

Nach der Preisverleihung, feierten die Haidenkofener noch lange im Foyer der Festhalle am Weinstand der Abordnung von Sulzfeld am Main. Bei dieser Gelegenheit wurden erste Kontakte mit Bewohnern des wunderschönen, mittelalterliche Weinortes geknüpft. Denn spätestens bei der Feier auf Bundesebene im Januar 2011 in Berlin sieht man sich wieder. Trotz teilweise leichter Sprachschwierigkeiten sangen noch viele weitere Teilnehmer anderer Orte unter Begleitung von Stimmungskanone Ludwig Grünner immer wieder das "Hainkofa Siegerlied" mit. Natürlich wurden zwischendurch auch Weinlieder gesungen und es wurde geschunkelt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt als Luwig Grünner noch das „Haberfeldtreiberlied“ zum Besten gab. Was für eine wunderschöne Reise! Und das Schönste daran ist: Sie ist noch nicht zu Ende.

 

Die gute Laune hielt auch bei der Heimfahrt an, denn jetzt zeigte Ludwig Hierlmeier jun. sein großes Talente als Musikant und "Löffler". Auch bei  der anschließenden Kaffeepause im Gasthaus Prößl in Hainsacker erklang ein Lied nach dem anderen. Kurz vor der Heimreise nutzte die Dorfgemeinschaft eine private Geburtstagsfeier im Nebenzimmer nochmals für einen gesanglichen Auftritt und erfreute die Gesellschaft mit mehreren Liedern. Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, bis in Haidenkofen ein Gesangsverein gegründet wird.

 

Den ereignisreichen Tag ließen die Haidenkofener wie gewohnt in ihrem Vereinshaisl ausklingen und immer wieder erklang dort das Fliegerlied  von Donikkl "So a schöner Tag".


Die Ehrung Slideshow
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